Heppenheim bleibt stabil!

Die Trommeln und Aufrufe, hinter denen sich die rechtspopulistischen Unterstützer und Unterstützerinnen des sogenannten „Bürgerforums Bergstraße“ versammelten hatten, klangen martialisch. Und nur noch die brennenden Fackeln fehlten, um böse Erinnerungen an 1933 aufkommen zu lassen. Aber da hatte sich bereits längst gezeigt, dass am Montagabend in Heppenheim nicht die lautstarken Rechtspopulisten in der Mehrheit waren. Sondern mit großem Abstand die Demokraten und Demokratinnen, die unter dem Motto „Heppenheim bleibt stabil: Demokratie verteidigen!“ dem Aufruf des Bündnisses Demokratie und Zivilcourage zu einer Kundgebung gefolgt waren. Dem Aufruf angeschlossen hatten sich etliche Organisationen und Vereine wie etwa die „Omas gegen Rechts“, der DGB, Parteien wie SPD, Grüne, Linke und Volt und auch das Evangelische Dekanat Bergstraße. Das Bündnis reagiert mit seinen Aufrufen auf geplante Demonstrationen rechter Verschwörungsgruppen in der Region.

Am Montagabend wurde deutlich – auch bei Dunkelheit und Minustemperaturen zieht der Einsatz für die Verteidigung der Demokratie weitaus mehr Menschen an (ca. 300) als die selbsternannten Verteidiger der Meinungsfreiheit, die in Heppenheim unter dem Motto „Kein weiter so in der Politik“ zur Abwahl der „Altparteien“ aufgerufen hatten. Ihrem lauten Trommeln folgten nach Einschätzung der Polizei nur ca. 35 Personen. In welcher Gesellschaft sich die Mitglieder des „Bürgerforums“ gerne so befinden, zeigt sich unter anderem in einem Beitrag auf dessen Homepage: Da setzt man sich unter dem Motto „Kampf um die Meinungsfreiheit!“ für den Chefredakteur des AfD-nahen Deutschland-Kuriers, David Bendels, ein, der aufgrund mehrerer menschenverachtender Posts auf X zu insgesamt 480 Tagessätzen Strafe verurteilt wurde.

„Wenn ihr die Demokratie, wenn ihr die Meinungsfreiheit stärken wollt,“ dann, so warb der DGB-Kreissekretär Sven Wingerter in Heppenheim für Zusammenhalt, „dann kämpft für Solidarität, dann lasst euch nicht in Bürgergeldempfänger und in Mindestlohnbezieher auseinanderdividieren. Die Demokratie funktioniert nur mit sozialer Sicherheit“.  Und Manfred Forell, Mitbegründer des Bündnisses Demokratie und Zivilcourage Bergstraße und Gründer von Vielfalt.Jetzt!, setzte sich unter großem Beifall dafür ein, dem entgegenzutreten, was er die „politische Akupunktur“ der rechten Populisten nannte: „Nadelstiche setzen und da, wo es am meisten wehtut, kräftig nachbohren.“ Frenell beschloss  seine Rede mit einem Zitat des ehemaligen CSU-Inenministers Horst Seehofer, der 2021- nach dem Mord am hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke und nach den Anschlägen  auf die Synagoge in Halle und in Hanau  –  den Rechtsextremismus als „die größte Bedrohung für die Sicherheit in unserem Lande“ bezeichnet hatte.   



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Die OMAS GEGEN RECHTS Darmstadt waren dabei!

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